FKH Symposia 2022
Isolationskoordination
Ort: FHNW Campus Brugg-Windisch
Termin: Dienstag, 22. November 2022
Tagungsleiter: Prof. Dr.-Ing. Volker Hinrichsen, TU Darmstadt
Die Isolationskoordination bildet die Grundlage für die dielektrische Bemessung und die Auswahl geeigneter Komponenten der Hochspannungsnetze und deren Schutz vor Überspannungen im Betriebs- und Fehlerfall. Alle Betriebsmittel sind durch die Folgen von Blitzeinschlägen, von Schalthandlungen und auch von fehlerhaften Betriebs-zuständen einer Vielfalt von Überspannungsbeanspruchungen ausgesetzt. Mit einer durchdachten Isolationsauslegung und durch vielfältige Schutzmassnahmen muss erreicht werden, dass die Hochspannungsbetriebsmittel diesen Überspannungen schadlos widerstehen. Die Summe der dazu notwendigen Konzepte und Massnahmen wird unter dem Begriff der Isolationskoordination zusammengefasst. Sie bilden die Basis zahlreicher Hersteller- und Prüfnormen, welche für die Verfügbarkeit der Hochspannungsnetze entscheidend sind. In der Praxis bildet die Isolationskoordination eine facettenreiche und anspruchsvolle Ingenieuraufgabe, in welcher die dielektrische Auslegung der einzelnen Betriebsmittel, ganzer Schaltanlagen und Hochspannungs-übertragungsleitungen definiert und deren Zusammenspiel im Netz betrachtet wird.
Diese Tagung richtete sich an Ingenieure aus der Energiebranche, welche ihr theoretisches und praktisches Wissen auf dem Gebiet der Isolationskoordination vertiefen wollten oder einen Erfahrungsaustausch zur Best-Practice suchten.
Nach einer Einführung in die physikalischen Grundlagen und die Normierung der Isolationskoordination wurden die verschiedenen Betriebs- und Fehlerzustände diskutiert, welche zu Überspannungen führen können. Als Massnahme zur Reduktion der Überspannungen wurde der Einsatz und Funktionsweise von Ableitern beleuchtet, und es wurde das Verhalten des Isolationsmaterials unter unterschiedlicher Spannungsbelastung betrachtet. Die praktische Anwendung der Isolationskoordination wurde in Beiträgen mit den Schwerpunkten Schaltanlagen, Kabelstrecken und Transformatoren vertieft und mit je einem Beitrag zur EMTP-Netzmodellierung und zur Betriebsmittelauswahl aus der globalen Sichtweise von Übertragungsnetzbetreiber ergänzt.